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18.05.21

Mehr Vielfalt in der Wirtschaft

Mehr Vielfalt in der Wirtschaft

Diversity-Management als fester Bestandteil in der Unternehmenskultur

Mit der gemeinnützigen Initiative „Einstieg zum Aufstieg“ ebnet der VBKI den Weg von Einwanderinnen und Einwanderern in den Arbeitsmarkt und macht sich damit für mehr Vielfalt in der Wirtschaft stark.

Doch was bedeutet „Diversity“ eigentlich und wie kann es gelingen, gelebte Vielfalt zu einem festen Bestandteil der Unternehmenskultur zu machen? Darüber diskutierten wir in unserem virtuellen Politik-Wirtschaft-Talk mit den vier Referenten Aynur Boldaz-Özdemir, Elisabeth Niejahr, Christan Macht und Filiz Keküllüoğlu. Moderiert wurde die Veranstaltung von Belul Bokrezion, Betriebsberaterin und wissenschaftliche Mitarbeiterin bei BQN Berlin e.V.

Mit dem Nationalen Aktionsplan Integration bekennt sich die Bundesregierung zu der Bedeutung von interkultureller Öffnung und Diversity Management in Wirtschaft und Verwaltung. Mit 67 Prozent glaubt auch die Mehrheit der deutschen Unternehmen, dass mehr Vielfalt einen konkreten Nutzen stiftet. Und dennoch hakt es in der Umsetzung noch häufig.

 

Christian Macht, Vorstandsvorsitzer der ELEMENT Insurance AG, sieht vor allem starre Prozesse und Sprachbarrieren als maßgebliche Hindernisse an. Auch für Filiz Keküllüoğlu, Sprecherin der AG Bunt-Grün Bündnis 90/DIE GRÜNEN Berlin, sind festgefahrenen Strukturen Teil des Problems. Strukturen können diskriminieren, auch wenn dies nicht explizit beabsichtig ist, deshalb sei es dringend notwendig entsprechende Ressourcen in die Hand zu nehmen, um strukturelle Veränderungen zu ermöglichen und dabei das Diskriminierungspotenzial im Blick zu behalten.

Doch wie kann es gelingen, unsere Gesellschaft und Wirtschaft diverser zu gestalten sowie vielfaltbewusste Personalgewinnung voranzutreiben? Aynur Boldaz-Özdemir führt seit Jahren das Unternehmen Forever Clean und geht mit gutem Beispiel voran: Ihre Mitarbeiter stammen aus über 20 Kulturen, 40 Prozent davon besitzen ein Handicap und alle arbeiten erfolgreich miteinander. Das funktioniert, weil Boldaz-Özdemir mit ihrem gesamten Team Inklusion lebt und offen darüber redet. Die für sie wichtigsten Faktoren, um Vielfalt in der Wirtschaft voranzutreiben, sind Zeit und das Eröffnen von Chancen.

Doch hierfür müssen auch politische Rahmenbedingungen geschaffen werden. Filiz Keküllüoğlu plädiert für ein beschleunigtes Asylverfahren von Geflüchteten, eine Erleichterung des Familiennachzuges sowie das Angebot von ausreichenden Deutschkursen und Kinderbetreuung. Ein weiteres großes Feld sei die Erwachsenenbildung und berufliche Weiterbildung. Der Staat müsse Anreize schaffen, damit Unternehmen ihren Mitarbeitern die Möglichkeit geben sich weiterzuentwickeln und weiterzubilden.

Elisabeth Niejahr, Geschäftsführerin des Bereichs „Demokratie stärken“ bei der Hertiestiftung, setzt dieses Thema bereits erfolgreich um, indem sie Schulungen und Sensibilisierung in Unternehmen aktiv vorantreibt. Die jüngste Antwort auf das Thema ist die Stärkung von Toleranz, beispielsweise durch Schulungen zu Hatespeech und Verschwörungsmythen. Zudem sei es wichtig, positive Beispiele sichtbarer zu machen. Diejenigen, die in Machtpositionen sitzen, sollten dieses Instrument bewusst nutzen und als Role Model fungieren.

Fazit des Talks: Die Gesellschaft verändert sich – ein Umstand, den wir als eine Bereicherung wahrnehmen sollten. Natürlich bedeutet Diversity Management Arbeit, Veränderung und eine komplexe Modernisierungsaufgabe, aber es kann gelingen. Somit ein klares To-do für alle Unternehmer und Unternehmerinnen.

 

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