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24.05.22

Schnell und leise, individuell und sicher

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Berlin 2037: Wie sieht die Mobilität von morgen aus?

Die Mobilitätswende ist längst eingeläutet, aber wie werden klimafreundliche Verkehrsangebote unser Verhalten verändern? Fahren in 15 Jahren autonome Autos durch die Stadt oder sitzt ganz Berlin auf dem Fahrrad?

Folge zwei unserer Zukunftsserie „Berlin 2037“ machte die Mobilität der Zukunft zum Thema. Auf dem Panel: Dr. Meike Niedbal, Berliner Staatssekretärin für Verkehr, und Torben Greve, Mitbegründer des Verkehrsunternehmens Flixbus sowie Gründer und Geschäftsführer des Mobility Institute Berlin MIB. Moderiert wurde die Veranstaltung von Simon Batt-Nauerz, Co-Vorsitzender des Forums Mobilität im VBKI.

 Die Debatte um die Verkehrskonzepte von morgen ist gespickt mit Zielkonflikten. Insbesondere in Metropolen mit naturgemäß knappen Raum entzünden sich Verteilungskämpfe. Mehr und breitere Radwege bedeuten in der Regel weniger Parkfläche, der wachsende Lieferverkehr benötigt Platz zum Ausladen, ähnliches würde für ein wachsendes ÖPNV-Angebot gelten. Klar ist aber, darin schienen sich beide Referenten einig, einen echten Kulturwandel weg von des Deutschen liebsten Kindes hin zu einer verstärkten Nutzung von klimafreundlichen Verkehrsträgern, insbesondere Fahrrad und ÖPNV, lässt sich nur mit Anreizen erreichen. Wie könnten diese Anreize aussehen?

 In ihrem Impuls zu Beginn gab die Staatssekretärin einen Einblick in die Planungen und Konzepte des Senats. Neben dem Ausbau der Radinfrastruktur steht für die Stadtväter und -mütter der Ausbau des Nahverkehrsangebots an erster Stelle. Große Hoffnungen, gerade in der wachsenden Metropolregion, liegen auf dem Konzept i2030. Der Ausbau insbesondere des Schienenverkehrs entlang sternförmig – in alle Himmelsrichtungen – ausfallender Achsen bildet ein zentrales Fundament für die weitere Entwicklung von Stadt und Region. Auch dem Thema Straßenbahn – der Weg in den Westteil der Stadt soll weiter gebahnt werden – sowie Lückenschlüssen bei der U-Bahn kommt große Bedeutung zu. Natürlich sollen auch die Busse der BVG in Bälde elektrisch unterwegs sein. Neben der Erweiterung und Ertüchtigung der Verkehrsinfrastruktur spielt auch die Kapazitätsplanung eine wichtige Rolle – das Stichwort lautet Taktverdichtung. Eine Privatisierung von öffentlicher Verkehrsleistung – ähnlich wie bei der Liberalisierung des Fernverkehrs – sieht Flixbus-Gründer Greve eher skeptisch: Der Markt in Metropolen unterscheide sich vom Überlandbereich, Erfahrungen etwa aus Großbritannien zeigten, dass sich Privatunternehmen vor allem auf renditeträchtigen Strecken Konkurrenz machten.

 Zurück zum Stichwort „Anreize“: Um dem privaten Pkw als Alltagstransportmittel ernsthaft Konkurrenz machen zu können, müssen alternative Beförderungsmethoden dem eigenen Auto auf Augenhöhe begegnen können. Sie müssen ebenso schnell, ebenso sicher und ebenso bequem sein. Große Erwartungen sind mit der intelligenten Vernetzung unterschiedlicher Verkehrsträger verbunden – wie überhaupt die systematische Auswertung von Verkehrsdaten maßgeblich dazu beitragen könnte, die Verkehre vernünftig zu organisieren. Um von A nach B zu kommen würde der Stadtbewohner des Jahres 2037 mehrere Verkehrsträger smart kombinieren – etwa E-Roller, ÖPNV und Fahrrad. Und welche Rolle wird das autonome Fahren spielen? Es wird im Jahr 2037 präsent sein, ist sich Torben Greve sicher. Allerdings sei noch nicht entschieden, ob mit positiver oder negativer Wirkung. Es sei durchaus vorstellbar, dass die Technologie entgegen der Erwartung zu mehr Autoverkehr in der Innenstadt führe – etwa in dem Moment, in dem ÖPNV-Nutzer auf das neue Angebot umsteigen. Am Ende stehe und falle vieles mit den Rahmenbedingungen, die der Senat vorgebe.

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