Die VBKI-Geschäftsleitung stellt sich vor
Ute Weiland und Dr. Thomas Letz im Gespräch.
Zwei neue Gesichter an der Spitze des VBKI-Hauptamtes: Mit Dr. Thomas Letz verstärkt seit Anfang Februar ein ausgewiesener Kenner der Berliner Politik das Team um unsere Geschäftsführerin Ute Weiland, die ebenfalls erst Anfang des Jahres ihre Tätigkeit im VBKI aufgenommen hat. Im Gespräch mit unserem Kommunikationschef Sebastian Thomas berichten sie über ihre Pläne – und stellen sich näher vor.
Liebe Ute, lieber Thomas, ihr seid dem VBKI schon seit Jahren verbunden – könnt ihr euch noch daran erinnern, wie ihr zum VBKI gekommen seid?
Ute Weiland:Mir ging es wie wahrscheinlich vielen VBKI-Mitgliedern – auf Empfehlung. Um in Berlin richtig vernetzt zu sein, musst du unbedingt dabei sein, sagte man mir. Diesem Tipp bin ich gefolgt. Zwei Jahre nach meinem Eintritt in den Verein wurde ich dann eingeladen, als Co-Vorsitzende den Ausschuss Mobilität zu leiten. Dort hat sich dann mein Eindruck bestätigt: Der VBKI, das sind vor allem seine engagierten Mitglieder! Es ist immer wieder beeindruckend zu erleben, wie jeder und jede sich einbringt und die Stadt verbessern will. Etwa im Rahmen unserer gemeinnützigen Projekte oder eben durch die inhaltliche Mitarbeit in unseren Ausschüssen. Ohne die Impulse aus unseren Gremien wären wir sicherlich nicht in der Lage, ebenso konstruktiv wie kritisch die Berliner Zukunftsagenda zu begleiten und mitzugestalten. Gerade beim Thema Verwaltungsmodernisierung sind wir seit geraumer Zeit im engen Austausch mit den politischen Verantwortlichen, viele unserer Anregungen finden Eingang in die Stadtagenda. Und im Grunde wollen wir ja auch alle dasselbe: etwas Gutes für unsere Stadt bewirken.
Thomas, wie war das bei dir?
Dr. Thomas Letz: Meine ersten Eindrücke vom VBKI gehen auf die Zeit zurück, als ich bei der IHK Berlin tätig war. Beide Institutionen sitzen bekanntlich im selben Haus, die Wege sind kurz. Lebhaft vor Augen habe ich beispielsweise die sogenannten „Elefantenrunden“, in denen IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Eder und der langjährige VBKI-Geschäftsführer Udo Marin dem politischen Spitzenpersonal auf sehr unterhaltsame Weise auf den Zahn fühlten. Während meiner Zeit als Planungschef im Roten Rathaus konnte ich dann beobachten, welche Wertschätzung der Verein auch seitens der Politik erfährt. Ich kann also aus erster Hand bestätigen: Das Wort des VBKI hat Gewicht. Nicht zuletzt deshalb war es für mich auch eine Selbstverständlichkeit, mit Beginn meiner Selbstständigkeit in den VBKI einzutreten. Als Co-Vorsitzender des Ausschusses Wirtschaftspolitik durfte ich den VBKI dann als Institution erleben, in der man Ideen wirkungsvoll platzieren und Dinge bewegen kann. Im VBKI trifft Engagement immer auf einen fruchtbaren Boden. Diese Offenheit schätze ich sehr.
Ute, der VBKI ist sehr vielfältig aufgestellt – ist das Engagement für Berlin das verbindende Element?
UW: Gewachsenes, engagiertes Bürgertum – da denken viele Nichtberlinerinnen und -berliner möglicherweise erst an Hamburg, Bremen oder auch Düsseldorf. Zu Unrecht, wie ich finde. Natürlich hat Berlin seine eigene, mit vielen Zäsuren gespickte Geschichte. Trotzdem stelle ich fest, dass gerade der VBKI den engagierten Bürgerinnen und Bürgern dieser Stadt eine anerkannte Plattform und Heimat bietet. Sicherlich lag der Schwerpunkt lange Zeit – historisch bedingt – im Westen der Stadt. Ich freue mich aber sehr, dass sich der Verein inzwischen auch im Osten der Stadt und im Brandenburger Umland etabliert hat. Es versteht sich im Grunde von selbst: Als Wirtschaftsorganisation denken wird den Standort nicht in den engen Berliner Grenzen, unser Aktionsfeld ist die Metropolregion. Insofern: Ja, das Engagement für die Metropolregion ist sicherlich etwas, das uns alle im VBKI bewegt und verbindet.
Und zwar auf zahlreichen Ebenen.
UW: Klar, und das schätze ich am VBKI. Thomas hatte es bereits erwähnt: Wer will, hat bei uns die Möglichkeit, seine Ideen wirkungsvoll in die aktuelle Debatte einzubringen – und zwar im Zusammenspiel mit den Spitzen aus Wirtschaft und Politik. Neben dieser Rolle als politischer Impulsgeber leben wir den Einsatz für die Stadt und ihre Menschen mit zahlreichen gemeinnützigen Projekten. Wir helfen da, wo Hilfe benötigt wird – in Bildung, Sport, Kultur und Integration. Dieser Einsatz ist sicherlich ein wesentliches und stadtweit sehr anerkanntes Alleinstellungsmerkmal des VBKI …
… und dokumentiert auch, dass die Stadt und ihre Menschen tatsächlich im Zentrum unseres Wirkens stehen.
TL: Das sehe ich auch so. Wir sind eben keine Lobbyvereinigung, sondern unserr Denken und Handeln orientiert sich am gesamtstädtischen Interesse. Es geht immer um einen Mehrwert für die ganze Stadt. Diese Ausrichtung ist weithin akzeptiert und anerkannt, auch in den politischen Chefetagen. In der Konsequenz gewinnt unser Wirken an Glaubwürdigkeit. In der Außensicht kommt uns ebenfalls zugute, dass wir branchenübergreifend organisiert sind. Hier trifft der Gastronom auf die Industrielle, die Gründerin auf den Künstler. Durch diese Vielfalt und Heterogenität entwickelt sich eine ganz andere Inspirationsdynamik als bei einem reinen Single-Topic-Verband. Auch das zeichnet uns aus.
Ute, im Verlauf deines bisherigen beruflichen Werdegangs standen internationale und deutschlandweit relevante Themen im Vordergrund. Inwieweit hast du vor, diese Erfahrungswerte in den VBKI einzubringen?
UW: Berlin ist für mich die internationalste Stadt Deutschlands. Und ich habe den Eindruck, dass sich diese Eigenschaft noch nicht im nötigen und möglichen Maß im VBKI widerspiegelt. Ich würde mir zum Beispiel wünschen, dass wir uns in unserer Mitgliedschaft für die vielen Menschen öffnen, die aus dem Ausland zu uns gekommen sind, um hier ihre unternehmerischen Pläne und Träume zu verwirklichen. Auch inhaltlich kann ich mir vorstellen, den Blick über die deutschen Grenzen hinaus zu weiten. Als Beispiel nenne ich ein Thema, das mich in der Vergangenheit intensiv beschäftigt hat: die Stadtentwicklung. Ob in Berlin, London, Paris oder Barcelona: In den Metropolen der Welt stehen wir alle vor ähnlichen Fragestellungen. Warum also nicht voneinander lernen? Auf jeden Fall habe ich mir vorgenommen, den Austausch in diese Richtung zu intensivieren – und ich bin überzeugt, dass der VBKI dafür eine ideale Plattform darstellt. Wichtig ist mir, und das gilt für alle unsere Aktivitäten, dass wir gemeinsam greifbare Resultate erzielen – idealerweise im Sinne von konkreten Verbesserungen für die Stadt.
TL: Dazu gehört auch, dass wir uns immer wieder selbstvergewissern in unserer Rolle und in unseren Zielen. Das Pfund, mit dem wir im VBKI wirklich wuchern können, sind unsere Mitglieder. Unsere Aufgabe ist es, dieses Potenzial im Sinne der Stadt zur Entfaltung zu bringen. Konkret stelle ich mir vor, im Dialog mit der Politik noch mehr Wirkung zu entwickeln, um die vielen guten und konstruktiven Ideen zur Geltung zu bringen. Dazu gehört sicherlich auch ein gewisses Verständnis dafür, wie unser Gemeinwesen funktioniert. Wichtig ist auch zu erkennen, in welchen Kontexten Menschen agieren – etwa in der Politik oder der Verwaltung. Ich bin kein Freund von schnödem Politik-Bashing. Wichtiger ist mir, zu verstehen, warum Prozesse stocken – um dann zu schauen, wie der VBKI helfend unterstützen kann. Um ein Beispiel zu nennen: Die Verwaltungsmodernisierung haben wir in den vergangenen Monaten sehr eng begleitet und uns, wie ich finde, mit sehr guten Ideen eingebracht. Da bleiben wir dran – im Miteinander mit den handelnden Akteuren aufseiten der Politik.
Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Fangen wir an mit den Special Olympics World Games 2023, die im Juni und Juli in Berlin stattfinden werden. Der VBKI ist dabei!
UW: Ja, der Sport und die Sportlerförderung liegen dem VBKI schon lange am Herzen. Mit den Special Olympics World Games haben wir im Juni und Juli die Welt zu Gast in Berlin. Der VBKI unterstützt das Event aus vollem Herzen. Zum einen, weil es dazu beitragen wird, die Akzeptanz für Inklusionsthemen weiter zu erhöhen. Und zum anderen wird es das Profil Berlins als Sportstadt und wunderbarem Gastgeber schärfen – und zwar weltweit.
Noch vor den Special Olympics World Games liegt unser Ball der Wirtschaft am 20. Mai. Worauf freut ihr euch besonders?
UW: Für mich ist es tatsächlich der erste Ball der Wirtschaft– und dann auch noch in der Rolle der neuen Geschäftsführerin! Sehr aufregend! Ich hoffe sehr, dass die Atmosphäre am Ballabend auch die Aufbruchsstimmung widerspiegelt, die wir nach mehr als zwei Jahren pandemiebedingter Zwangspause verspüren. Ich freue mich in jedem Fall sehr darauf, mit 2.500 Mitgliedern und Freudinnen und Freunden des VBKI zusammenzukommen und zu feiern. Und natürlich freue ich mich ganz besonders, mit Thomas zu tanzen. Nach allem, was man hört, soll er ja ein begnadeter Tänzer sein …
TL: Ich sehe schon, ich muss die Karten auf den Tisch legen: Tatsächlich habe ich bei Mangelsdorff in Reinickendorf tanzen gelernt. Den waschechten Berlinerinnen und Berlinern wird das sicherlich was sagen.
Du bist also bereits bestens vorbereitet und zählst die Stunden bis zum 20. Mai?
TL: In jedem Fall freue mich sehr auf einen sicherlich großartigen Abend – und ganz besonders auf den Tanz mit dir, liebe Ute. Ob das ein Wiener Walzer oder eine Rumba wird? Schauen wir mal!
Vielen Dank!
Zu den Personen:
Ute Weiland ist seit Jahresbeginn VBKI-Geschäftsführerin. Zuvor führte sie sechs Jahre lang die Geschäfte der Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“. 2022 leitete sie das Ostdeutsche Wirtschaftsforum. Von 2003 bis 2016 arbeitete sie für die Alfred Herrhausen Gesellschaft, das internationale Forum der Deutschen Bank, seit 2008 als stellvertretende Geschäftsführerin. Dort war sie unter anderem für die strategische Programmentwicklung, internationale Netzwerke und die Kommunikation verantwortlich. Seit 2004 war Ute Weiland Mitglied im Executive Board der Konferenzreihe „Urban Age“ an der London School of Economics und seit 2010 Mitglied im Governing Board von LSE Cities. Von 2004 bis 2016 koordinierte sie die internationale Urban-Age-Konferenzreihe der Deutschen Bank und der LSE. Ute Weiland studierte an der Musikhochschule „Franz Liszt“ in Weimar. Nach der Wiedervereinigung leitete sie das Büro des Staatssekretärs im Sächsischen Kultusministerium. 1997 war sie Mitgründerin des Erich Pommer Instituts in Potsdam. Im VBKI war sie vor Beginn ihrer hauptamtlichen Tätigkeit unter anderem als Co-Vorsitzende des Ausschusses Mobilität engagiert.
Dr. Thomas Letz verstärkt den VBKI seit Anfang Februar als stellvertretender Geschäftsführer. Thomas Letz erwarb seine Maîtrise an der Pariser Sorbonne und promovierte mit einem Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes an der TU Berlin in mittelalterlicher Geschichte. Nach seinem Berufseinstieg als Vorstandsassistent der Fleurop AG war er bei der IHK Berlin als Referent für Wirtschaftspolitik und anschließend als Grundsatz- und Planungschef im Roten Rathaus tätig. 2018 gründete er seine eigene Strategieberatung mit zahlreichen Vorhaben an der Schnittstelle von Politik, Verwaltung und Wirtschaft. Zudem nimmt er eine Reihe von Ehrenämtern wahr, unter anderem als Sprecher des Netzwerkes Smart City Berlin. Beim VBKI hatte er vor seinem Wechsel in die Geschäftsstelle den Co-Vorsitz des Ausschusses Wirtschaftspolitik inne.