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05.02.25

„Künstliche Intelligenz muss entmystifiziert werden“

„Künstliche Intelligenz muss entmystifiziert werden“

Young Professionals Meetup zu Künstlicher Intelligenz als Chance und Herausforderung

Text: Philipp Zettl | Referent Politische Grundsatzfragen

Seit OpenAI Ende 2022 ChatGPT-3.5 kostenfrei für die Öffentlichkeit freigab, ist Künstliche Intelligenz (KI) kein reines Geschäftsthema mehr, sondern auch in den Privathaushalten angekommen: Innerhalb von etwa zwei Monaten erreichte ChatGPT über 100 Millionen Nutzer – damals Rekord. Doch während in den USA seitdem nur noch über Möglichkeiten gesprochen wird, ist in Deutschland die erste Euphorie abgeflacht und Fragen nach dem „ob“ und Reglementierung stehen mehr und mehr im Vordergrund. Zusammen mit den Junioren des Urban Land Institutes wollten die VBKI-Young Professionals in einer Podiumsdiskussion daher wissen „KI – Hype oder Gamechanger.“

Nach einem Impulsvortrag von Peter Hurnaus, Government Director von Microsoft, diskutierte das Panel, moderiert von VBKI-Juniormitglied Robert Schulz, über die drängendsten Fragen rund um den Einsatz von KI in Unternehmen, Gesellschaft und Verwaltung.

Einig waren sich die Experten darüber, dass es essenziell ist, Menschen zu befähigen, KI zu nutzen. Peter Hurnaus unterstrich, dass KI für junge Berufseinsteiger längst unverzichtbar sei – ignorieren könne man sie nicht mehr. Dennoch: „Nur 42% meines Teams nutzen den Microsoft-Copilot täglich – es dauert, bis sich neue Technologien flächendeckend durchsetzen.“ Microsoft wolle in nächster Zeit über 3 Millionen Menschen im Umgang mit KI schulen. Die Sorge, dass KI einen selbst ersetzen werde, sah Gábor László Mándoki nicht und warb für Neugierde an der Arbeit mit KI: „Nutzt KI für alles, was euch das Leben erleichtert. Sie ersetzt euch nicht, aber jemand, der KI nutzt, wird euch ersetzen.“ Beim Blick in die Zukunft sah der Co-Gründer von Beeta.one noch eine Menge Innovationspotential: „KI kann nicht bei Chatbots stehen bleiben.“ Die ganz große KI werde das aber vorerst nicht sein. Stattdessen werde es wahrscheinlich sehr viele Insellösungen für spezifische Probleme geben. Diese Silos könnten wiederum von KI aufgelöst werden, vermutete Johannes Ottmann, Geschäftsführer und Gründer von Doings.ai. KI-Agenten könnten zum Beispiel je nach Anfrage die richtige KI ansteuern und so eine Interoperabilität der verschiedenen KIs sicherstellen.

Während die Technologie rasant voranschreitet, hält die Bürokratie oft nicht Schritt. Peter Hurnaus fand deutliche Worte: „Wir regulieren uns zu Tode. Datenschutz macht schlechte Laune. Alte weiße Männer entscheiden über das Wohl der Jugend.“ Der deutsche Verwaltungsapparat sei geprägt von einer Mentalität, die Fehlervermeidung belohne, nicht Innovation: „Machst du keine Fehler, wirst du befördert.“ Ein weiteres Problem: „Es gibt jetzt schon über 40.000 Rechtsvorschriften, und jeden Tag kommen neue aus der EU hinzu – aber keine alten werden abgeschafft. Wenn wir diese digitalisieren, könnten wir Prozesse effizienter gestalten.“ Doch „KI-Technologie allein reicht dafür nicht, es geht um die Prozesse dahinter“, betonte Johannes Ottmann, Geschäftsführer und Gründer von Doings.ai. Und gerade bei der Anpassung von Arbeitsprozessen seien die Widerstände im öffentlichen Sektor besonders groß.

Eine Lösung, um KI noch mehr in die Breite zu bringen schlug Fabian König, Investment Manager von PT1, vor: „KI muss entmystifiziert werden, damit sie in Unternehmen und Verwaltung ankommt.“ Eine Aufgabe, von der sich viele Young Professionals angesprochen gefühlt haben dürften.

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