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22.07.25

Jung. Erfolgreich. Wegweisend.

Jung. Erfolgreich. Wegweisend.

VBKI und Tagesspiegel würdigen Berlins „Top 40 bis 40“

Text: Philipp Zettl | Referent für Politische Grundsatzfragen

Sie werden Berlin nicht nur künftig prägen – sie tun es jetzt schon: die „Top 40 bis 40“ der Berliner Wirtschaft, ausgezeichnet vom Tagesspiegel. Zusammen mit dem VBKI fand im Goldbergersaal die feierliche Abschlussveranstaltung statt. Die anwesenden Preisträger – Gründerinnen, Manager und Innovatorinnen – standen dabei sinnbildlich für eine junge, diverse, zukunftsgewandte Metropole.

„Möglichmacher statt Verhinderer“

Nach der Begrüßung durch VBKI-Geschäftsführerin Ute Weiland und stellvertretende Tagesspiegel Chefredakteurin Anke Myrrhe fand Franziska Giffey, Berlins Bürgermeisterin und Wirtschaftssenatorin, in ihrem Grußwort klare Worte: „Was zählt, ist das Mindset. Es gibt Möglichmacher – und Verhinderer. Heute sind wir umgeben von Möglichmachern.“ Die Senatorin würdigte den Unternehmergeist der jungen Generation, die häufig zu Unrecht als bequem abgestempelt werde. Sie hob besonders die Rolle weiblicher Vorbilder hervor: Zwar seien die Berliner Gründer mit 34,4 Jahren sehr jung, aber auf fünf Gründer käme nur eine Gründerin – hier zeige die ausgezeichnete Runde zu ihrer Zufriedenheit erfreuliche Gegenbeispiele: „Sie sind wichtige Vorbilder!“ Giffey verwies zudem auf Berlins wirtschaftliche Stärke: Seit zwölf Jahren wachse Berlin stärker als der Bundesdurchschnitt, getragen durch Vielfalt und Internationalität – zwei Säulen, die maßgeblich von jungen Talenten vorangetrieben würden.

Kapital, Mut und Geschwindigkeit

In seiner Keynote skizzierte Dr. Hinrich Holm, Vorstandsvorsitzender der Investitionsbank Berlin (IBB), die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen der Hauptstadt. Das Wachstum Berlins sei stark vom personalintensiven Dienstleistungssektor geprägt – mit entsprechendem Druck auf den Wohnungsmarkt. „Dem Wohungsmangel werden wir immer hinterherlaufen, da muss man sich ehrlich machen.“ Gleichzeitig lobte er die Fähigkeit Berlins, innovative Lösungen zu entwickeln, etwa im Bereich FinTech oder BioTech. „Wir haben in Berlin keine Gelddruckmaschine – wir müssen Kapitalmärkte überzeugen“, so Holm. Für eine positive Erzählung brauche Berlin neben dem schon gut vorhandenen Venture Capital zukünftig vor allem auch Scale-up Capital sowie Investitionen in die Infrastruktur, damit Startups nicht nur hier gründen, sondern auch langfristig hierblieben. Ein Appell ging an Startups wie auch an die Verwaltung: Mehr Mut zu Tempo und Fehlerkultur sei gefragt. Denn es brauche nicht immer nur mehr Geld, das sei ausreichend vorhanden. Nicht jedes Produkt müsse perfekt sein, bis es auf den Markt komme.

Junge Stimmen – Große Wirkung

Den Höhepunkt des Abends bildeten die persönlichen Geschichten von vier der Ausgezeichneten, vorgestellt von Tagesspiegel-Wirtschaftsredaktionsleiter Kevin P. Hoffmann.

Kai Lanz, Mitgründer des Startups krisenchat, berichtete vom Aufbau einer rund um die Uhr erreichbaren Krisenberatung für junge Menschen per WhatsApp. „Wir brauchen ein neues Betriebssystem für unser Gesundheitssystem“, forderte er – mehr Prävention, mehr Unterstützung in Schulen und Unternehmen. Trotz starkem Zulauf müsse krisenchat aktuell rund 70 Prozent der Anfragen abweisen – aus Kapazitätsgründen. Noch seien sie vor allem von Spenden abhängig.

Jessica Jeworutzki, Geschäftsführerin von Brammibal’s Donuts, erzählte, wie sie vor 10 Jahren als gelernte Krankenpflegerin, die immer schlecht in Mathe war, in die Gastronomie fand – ohne Meisterbrief, dafür mit viel Mut. Denn Banken wollten ihr keine Kredite geben: Das Thema Veganismus war noch nicht so groß, außerdem gäbe es schon genügend gastronomische Angebote in Berlin. Selbst jetzt, nach 10 Jahren, würden ihre veganen Donuts teilweise noch als Hype belächelt. Doch die erste vegane Donutbäckerin Europas ist heute eine Berliner Erfolgsgeschichte mit Vorbildcharakter für alternative Gründungspfade.

Emil Montag, Vorstandsmitglied von MH&P Das Keilrahmen Werk, stellte sein Familienunternehmen vor, das Keilrahmen und automatisierte Produktionsmaschinen mitten in Berlin herstellt. Sein wirtschaftspolitischer Appell: Eine Senkung der Einkommenssteuer, um die Lohn-Preis-Spirale zu durchbrechen und internationale Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

Maria Supranowitz, Leiterin der Berliner Niederlassung der DHL Group, reflektierte über ihren Karriereweg, der geprägt sei von Authentizität und Offenheit für Herausforderungen. Ihr Credo: Werte klar vertreten und sich aktiv melden – so entstünden Chancen. Damit die Erholung aber nicht zu kurz komme helfe ihr seit diesem Jahr ein neuer Begleiter: „Mein Hund zwingt mich, regelmäßig Pausen zu machen.“

Fazit: Berlin kann Zukunft

Die Veranstaltung bewies eindrucksvoll: Berlins wirtschaftliche Zukunft ist in guten Händen. Die „Top 40 bis 40“ stehen für Mut, Haltung und Verantwortung – in ihren Unternehmen ebenso wie in der Stadtgesellschaft. Der VBKI freut sich, diese Macherinnen und Macher auch in Zukunft auf ihrem Weg zu begleiten.

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