„Mobilität ist Teilhabe“
Q&A-Lunch mit VDA-Präsidentin Hildegard Müller
Sie war Bundesvorsitzende der Jungen Union, viele Jahre Staatsministerin im Kanzleramt und hatte führende Positionen in der Energiewirtschaft inne – seit Anfang 2020 steht Hildegard Müller, CDU, als zweite Frau an der Spitze des Verbands deutscher Automobilunternehmen.
Beim Netzwerkformat für weibliche Führungskräfte im VBKI – dem Q&A-Lunch – stand die Spitzenmanagerin den 26 Teilnehmerinnen Rede und Antwort. Die Veranstaltung wurde von VBKI-Vizepräsidentin Dr. Sigrid Nikutta moderiert.
Hildegard Müller stellte sich zunächst den Anwesenden vor und gab Einblicke in Werdegang und Karriere. Anschließend drehte sich das Gespräch um die aktuelle Lage und Perspektiven der deutschen Automobilindustrie. Der Wohlstand in Deutschland werde in wesentlichen Teilen von der Automobilproduktion getragen, wobei 70 Prozent der Arbeitsplätze in der Branche exportabhängig seien und ebenfalls 70 Prozent am Verbrennungsmotor hingen. Angesichts der aktuellen Herausforderungen – Stichwort Klimaschutz, Stichwort Energiepreise – sei es wichtig, Weichenstellungen mit Augenmaß vorzunehmen und vor allem aus einer Gesamtschau heraus zu bewerten: „Wenn wir Klimaschutz denken, müssen wir Wachstum und Wohlstand ebenfalls mitdenken“, sagte Hildegard Müller.
Laut der Spitzenmanagerin ist die deutsche Automobilbranche technisch und innovativ weiterhin führend, allerdings sei der Wettbewerb deutlich härter geworden, auch weil zahlreiche neue Player um Marktanteile buhlten. Die explodierenden Energiekosten betrachtet Hildegard Müller mit großer Sorge: „Wenn wir so weitermachen wie bisher, haben wir keine Chance, unsere Wettbewerbsposition zu erhalten.“ Sie forderte eine Rohstoffstrategie, eine Elektrostrategie und die Unabhängigkeit vom Erdgas als Energieträger.
Um die bestehenden Klimaziele planmäßig zu erreichen, so die Impulsgeberin, müsste heute bereits jedes zweite Auto elektrisch angetrieben sein. Wichtig sei es zu verstehen, dass Mobilität Teilhabe bedeute: „Wir müssen die Menschen fragen, was sie brauchen und wünschen – wenn wir sie nicht mitnehmen und motivieren, werden die weltweiten Klimaschutzbemühungen fehlschlagen.“
Impressionen
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