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23.12.22

Bürokratie und Rechtsunsicherheiten bremsen Einstellungen

Bürokratie und Rechtsunsicherheiten bremsen Einstellungen

Umfrage zur Arbeitsmarktintegration von Menschen mit Flucht- oder Migrationshintergrund

Umfrage: Berliner Unternehmen machen überwiegend positive Erfahrungen mit Beschäftigten mit Flucht- und Migrationsgeschichte.

Das zeigt eine Umfrage, die das Projekt „Einstieg zum Aufstieg“ – eine VBKI-Initiative zur Vermittlung von Menschen mit Flucht- oder Migrationsgeschichte in den Berliner Arbeitsmarkt – gemeinsam mit der IHK Berlin in den vergangenen Wochen durchgeführt hat. 
 
Demnach bewerten auf einer Skala von 1 (sehr schlecht) bis 10 (sehr gut) knapp die Hälfte der teilnehmenden Unternehmen die Erfahrungen als sehr gut, fast 16 Prozent vergaben sogar den Maximalwert 10. Etwa 61 Prozent der Unternehmen würden zudem gerne (mehr) Bewerbungen von Menschen mit Flucht- oder Migrationsgeschichte erhalten. Zwei Drittel der Unternehmen begleiten die Integration der Beschäftigten mit Flucht- oder Migrationshintergrund mit unterstützenden Maßnahmen wie etwa Deutschkursen auf Firmenkosten (27 Prozent).
 
VBKI-Präsident Markus Voigt: „Die Ergebnisse zeigen: Die Berliner Wirtschaft steht der Beschäftigung von Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund sehr offen gegenüber, eine Mehrheit der Unternehmen berichtet bereits von positiven Praxiserfahrungen. Initiativen wie „Einstieg zum Aufstieg“ leisten einen wichtigen Beitrag bei der Arbeitsmarktintegration von Menschen, die auf der Flucht von Krieg und Verfolgung nach Berlin gekommen sind. Klar ist aber auch: Fehlende Bleibeperspektiven, bürokratischer Aufwand und fehlende Unterstützung durch Behörden bilden gerade für kleine und mittlere Unternehmen ein enormes Hindernis bei der Einstellung von Geflüchteten.“
 
 
Mehr Sicherheit hinsichtlich der Bleibeperspektive von Menschen, die schon länger in Deutschland leben, würde nach Meinung von fast 65 Prozent der Befragten eine Einstellung erleichtern. Von mehr Rechtssicherheit in der Ausbildung (zum Beispiel durch die Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis mit Beginn der Ausbildung) oder der Aufhebung von Arbeitsverboten für bereits in Deutschland lebenden Menschen versprechen sich jeweils 55,4 Prozent beziehungsweise 56,1 Prozent eine bessere Arbeitsmarktintegration. 63 Prozent wünschen sich darüber hinaus eine Ausweitung des Angebots von beruflichen Sprachkursen.
 
Marcus Butt, Geschäftsführer Moll Marzipan GmbH: „Wir lernen viele gut motivierte Kandidaten mit Flucht- und Migrationshintergrund kennen, die auch gut zu unserem Unternehmen passen würden. Wir wünschen uns, dass der Staat diese Potenziale mit besseren Sprach- und Integrationskursen unterstützen würde.“
 
An der Umfrage beteiligt haben sich auch Unternehmen, die bislang keine Neuzugewanderten eingestellt haben. Viele Unternehmen würden zwar gerne bspw. Menschen mit Fluchthintergrund einstellen, haben aber bislang keine Bewerbungen aus dieser Gruppe erhalten (48,6 Prozent). Knapp ein Drittel der Unternehmen macht sich Sorgen wegen des voraussichtlichen Mehraufwands (Bürokratie, Betreuung). Fehlende Qualifikationen von Bewerberinnen und Bewerbern spielen dagegen eine untergeordnete Rolle (14,3 Prozent).  
 
Die Daten beruhen auf einer anonymen Online-Erhebung, die der VBKI mit seinem Projekt „Einstieg zum Aufstieg“ und die IHK Berlin in den vergangenen Wochen unter ihren Mitgliedern durchgeführt haben. Insgesamt haben sich rund 200 Personen an der Umfrage beteiligt. 

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