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19.12.24

Investition oder Rückzug

Investition oder Rückzug

CEOs for Berlin zu Besuch bei Siemens

Text: Philipp Zettl | Referent Politische Grundsatzfragen

Es ist eines der aktuell größten Städtebauprojekte Berlins: die Siemensstadt Square. Bis 2035 werden hier auf 400 Hektar Land 35.000 Menschen wohnen, arbeiten, lernen und forschen sowie Technologien von morgen erproben und produzieren. Siemens-Vorstand Cedrik Neike lud die CEOs for Berlin in die historische Mosaikhalle der Konzernzentrale ein, um ihnen das Projekt vorzustellen.

Dabei berichtete er nicht nur über die wichtigsten Zahlen des Projekts – 4,5 Milliarden Euro Investment, davon sollen 750 Millionen Euro von Siemens kommen, knapp 60 Mitarbeiter sind bereits jetzt im Planungsteam von Siemens beschäftigt etc. – sondern auch über die Entstehung des Projekts.

Bedingt durch die wirtschaftlichen Entwicklungen bei Siemens ist man gezwungen, sich radikal neu zu erfinden. In Bezug auf den historischen Siemensstandort Berlin hätte dies bedeutet, entweder man ziehe sich zurück, oder man investiere und wandle den Standort radikal um: in einen hybriden Campus, der die digitale mit der realen Welt verbinden werde. Dank eines digitalen Zwillings werde die Siemensstadt Square mehrdimensional geplant, gebaut und betrieben. Dank intelligenter Technologien und erneuerbare Energien werde das Areal im Betrieb CO₂-neutral und besonders energieeffizient.

Warum Berlin? Zum einen spiele Herkunft und Tradition eine Rolle, Berlin war Gründungsort von Siemens und viele Mitarbeitende seien immer noch hier. Wichtig sei aber auch, dass Berlin Talente aus aller Welt anziehe, Talente die Siemens benötige. „Außerdem macht der Business-Case einfach Sinn!“ erläuterte Neike seine Entscheidung zum Standort und damit zu Berlin!  

Ein weiteres Thema des Abends: Der Wirtschaftsstandort Deutschland: „Ich reise wegen meiner Arbeit viel um die Welt und bin immer wieder überrascht, was für eine irre Kompetenz wir hier in Deutschland haben.“ Aber Deutschland lebe von seiner Substanz, der Innovationsschwung und der Wille, Neues zu entwickeln sei erlahmt. Das merke man auch im Bereich KI: „Wir können jetzt abwarten und den Anschluss weiter verlieren, oder wir gestalten die Zukunft mit. Ich bin für letzteres“, berichtete der Siemens-Vorstand. Noch seien die „Siemensianer dieser Welt“ mehrheitlich europäisch. Das sollte auch Europa besser verstehen und für eine intensive Zusammenarbeit und Kooperation nutzen. Alleine gehe es nicht mehr: Bei Daten gehe es darum, Ökosysteme zu gestalten. Gerade im Bereich Industrie-KI habe Europa mit seinen Industriekonzernen noch eine Chance gegen die Platzhirsche China und USA. Sollte das scheitern, würden Deutschland und Europa den Anschluss uneinholbar verlieren. Es kommen also viele Aufgaben auf die CEOs for Berlin zu, dann diese Anforderungen gelten nicht nur für Siemens!

 

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