„Ich habe Bauchschmerzen und Schwindel. Was könnte das sein?” oder „In welcher Klinik soll ich meine Knie-TEP Operation durchführen?” Schon jetzt googlen viele Menschen Symptome oder gute Ärzte – mit mehr oder weniger belastbaren Ergebnissen, abhängig von SEO-Rankings oder Sponsoring. Auf Grundlage welcher Faktoren ChatGTP Webseiten nach Informationen durchforstet ist noch völlig unklar. Klar ist aber: ChatGTP ändert der Kampf um Aufmerksamkeit – Nutzer vergleichen nicht mehr mehrere Webseiten und deren Inhalte. ChatGTPs Suchergebnis, sei es nach einer Klinik oder eine Diagnose, wird das einzige sein, das zählt. Sie sei doch sehr verwundert, so Laura Wamprecht, wie naiv große Teile der Gesundheitsbranche auf diesen Megatrend blickten, der jeden von ihn direkt oder indirekt betreffen werde, vor allem die Ärzte. Viele würden unterschätzen, was für eine Macht ChatGTP habe und wie sehr es die Welt verändern werden. „Der Wettbewerb zwischen Arzt und Künstlicher Intelligenz (KI)” warnte Wamprecht in Ihrem von Dr. Matthias Schatz, Co-Vorsitzender des VBKI-Ausschusses für Gesundheitspolitik, moderierten Veranstaltung, „hat bereits begonnen”!

Eine KI hat unbegrenzt Zeit für jeden Patienten und kann 24/7 unendlich viele parallel behandeln. Ihre Aussagen und Resultate beruhen nicht auf Erfahrung, sondern sind evidenzbasiert. Eine KI ist preiswerter als ein Arzt und kann jeden medizinischen Laien mit „teurem” medizinischen Wissen ausstatten und gleichzeitig Rücksicht auf lokale Kulturen nehmen. „Das Bild des Arztes wird sich durch KI fundamental verändern”, schlussfolgerte Wamprecht. Auch wenn viele Ärzte der KI noch skeptisch gegenüberstünden, langfristige Entwicklungen wie der demografische Wandel oder immer größere Versorgungslücken auf dem Land würden verstärkte Investitionen in Technik und den Einsatz von KI unumgänglich machen. Das Bild des Arztes, zu dem alle Patienten pilgern, wird schon bald der Vergangenheit angehören…