a

MENÜ

09.11.23

Wärme und Energie – wie kommen wir über den Winter?

„Wir reden jetzt nur noch über den Preis“

Panel zur Energieversorgung – die Vorzeichen haben sich verändert

Es war ein „Rückspiel“, wie Moderator Dr. Ferdinand Schuster, Vorsitzender des VBKI-Ausschusses für Intelligente Infrastruktur, eingangs erklärte. Denn bereits im vergangenen Jahr veranstaltete der VBKI eine Veranstaltung zum Thema „Wärme und Energie – wie kommen wir über den Winter?“ Damals musste überall Gas gespart werden, Notfallpläne für eine Gasmangellage wurden diskutiert. Heute gestaltet sich die Lage ganz anders: „Die Frage nach der Gasversorgungsicherheit ist im öffentlichen Bewusstsein nicht mehr vorhanden. Wir reden jetzt nur noch über Preis“ fasste Georg Friedrichs, Vorstandsvorsitzender der GASAG die aktuelle Stimmung in der Bevölkerung zusammen. Auch Heike Tauber, Chief Transformation Officer der Vattenfall Wärme Berlin, bewertete die aktuelle Lage für gut, die großen Herausforderung lägen jetzt eher bei der Wärmewende.

Das bedeutet aber nicht, dass sich die Lage nicht auch ganz schnell ändern kann: Ein überraschend kalter Winter, Russland stellt die Gaslieferungen an Österreich und Italien ein und Deutschland muss seiner Beistandspflicht nachkommen, kombiniert mit einem aktuell wieder steigenden Gasverbrauch. Dann könnte es noch einmal schwierig werden, skizzierte Kristina Haverkamp, Geschäftsführerin der Deutschen Energie-Agentur und einziger Neuling auf dem Podium, das Worst-Case Szenario für diesen Winter. Zugegeben, ein Szenario mit sehr vielen Wenns.

„Bei LNG konkurrieren wir auf dem Weltmarkt.“

Gabor Beyer, Geschäftsführer Ryze Power

{

Verantwortlich für die gute Stimmung auf dem Markt und den Preisrückgang bei Gas, so Gabor Beyer, Geschäftsführer der Ryze Power, sei unter anderem die Ausweitung des Flüssiggas-Angebots (LNG) durch den Bau neuer LNG-Terminals. Diese führten aber auch zu großer Preisvolatilität, denn „bei LNG konkurrieren wir auf dem Weltmarkt. LNG-Tanker steuern die Häfen an, an denen sie die höchsten Preise erzielen können. Das führt zu einem Wettbewerb im Vergleich zu einer exklusiven Gaspipeline mit dauerhaftem Durchfluss“.

Für eine nachhaltige Energieversorgung im Sinne der Energiewende taugt LNG nicht. Dafür braucht es einen massiven Ausbau von Windkraft-, Solar- und Biogasanlagen. Letztes Jahr wurden alleine sechs Terrawatt Überschussenergie erzeugt, die nicht ins Netz eingespeist wurden, da sie nicht benötigt wurden. Denn, so Friedrichs, der Verbrauch ist meistens niedrig, wenn Solarzellen am meisten produzieren. Es brauche Wasserstoff als Zwischenspeicher, doch die Rückumwandlung in Energie sei noch nicht gelöst und die Zeit bis Berlin klimaneutral sein wolle, knapp. „Wir sehen uns im nächsten Winter an gleicher Stelle und in gleicher Konstellation wieder“ sagte Moderator Ferdinand Schuster demensprechend mit Blick auf die anstehenden Herausforderungen zum Abschluss der Veranstaltung.

Die Berliner Zeitung und die Morgenpost berichteten ebenfalls über die Veranstaltung. Die Beiträge finden Sie hier und hier.

Impressionen

Zur Bildergalerie: Bitte hier klicken »

Das könnte Sie ebenfalls interessieren

UNSERE THEMEN

Die drei Dimensionen des VBKI

NETZWERK

Wir bringen die Entscheider Berlins zusammen

|

DIALOG

Wir begleiten die Zukunftsdebatte der Stadt

ENGAGEMENT

Wir setzen uns für die Stadt und ihre Menschen ein